In der europäischen forstlichen Öffentlichkeit wird derzeit befürchtet, dass der Klimawandel in Zukunft zu erhöhten Schäden in Wäldern durch meteorologische Extremereignisse führen wird. Für Europa werden – regional differenziert – neben häufigeren, längeren und intensiveren Hitze- und Trockenperioden auch heftigere Stürme im Winterhalbjahr prognostiziert.
Die vergangenen zwei Jahre haben gezeigt, dass eine der größten Gefahren für unsere Wälder der Klimawandel und besonders die damit einhergehenden Witterungsextreme wie Stürme, Dürre und Überflutungen ist. Es ist davon auszugehen, dass es in den Folgejahren zu weiteren Schäden in unseren Wäldern kommen kann, da erfahrungsgemäß viele Baumarten erst zeitverzögert auf solche Witterungsextreme reagieren.
Besonders in den vergangenen Monaten haben es die Wälder im Land nicht leicht gehabt. Erst fegten Stürme wie "Xavier", "Herwart", "Friederike" und zuletzt "Eberhard" über sie hinweg und zerstörten große Teile des Baumbestandes. Dann setzen die Sommerhitze und der Borkenkäfer den Wäldern schwer zu. Allein der Orkan "Friederike", der am 18. Januar des vergangenen Jahres über das Land fegte, entwurzelte mehr als eine Million Bäume.
Der deutsche Forstwirtschaftsrat rechnet nach Stürmen, Trockenheit und Borkenkäfern mit Schäden von bis zu zwei Milliarden Euro an den Wäldern in Deutschland.
Der Wald ist ein Leidtragender des Klimawandels.
Die durch den Klimawandel häufiger vorkommenden Starkniederschläge und Sturmereignisse werden sich in den Wäldern auch auf die Baumartenzusammensetzung auswirken. Die heimische Fichte leidet unter dem Klimawandel wohl am meisten, da sie mit der Erwärmung und zugleich abnehmender Feuchte keine guten Wuchsbedingungen mehr vorfindet und durch ihr flaches Wurzelwerk gegenüber Sturmwurf sehr anfällig ist. In ihrem geschwächten Zustand kann sie sich schlechter gegen den Angriff des Borkenkäfers wehren.
Die Stressfaktoren für die Baumarten werden zunehmen. So ist zu erwarten, dass Schadinsekten gut mit den wärmeren Lebensbedingungen klarkommen. Schadinsekten, die bisher keine geeigneten Lebensbedingungen vorgefunden haben, könnten sich nun auch in Mitteleuropa wohlfühlen und so eine neue Gefahr für unsere Wälder darstellen.
Alles wehklagen hilft wenig, wenn die durch den Klimawandel verursachten Wetterphänomene die Natur, Wälder und damit auch ganze Landschaften verändern oder zerstören.
Deshalb:
Dem Klimawandel entgegenwirken – unter anderem durch die erneuerbaren Energien
- Solar- und Bioenergie, Geothermie sowie Wind- und Wasserkraft -
Windwurfschäden im Bereich Kötterichen/Ulmen und Lirstal nach dem letzten Sturm "Eberhard"